Mühlhausen/Thüringen - Blick auf Rabenturm

 Nr. 110     Juni 2007
 

   Löbau/Westpr. (Lubawa)

  Neumark/Westpr. (Nowe Miasto   Lubawskie)

  

Liebe Landsleute!

Wie schon im letzten Drewenzboten angekündigt, lade ich zu unserem Heimatkreistreffen nach Mühlhausen, in Thüringen, ein und wiederhole:

 Es wird das vorletzte Treffen sein, folgt die Heimatkreisversammlung dem Vorschlag von Vorstand und Beirat. Mit dem Heimatkreistreffen zum 60-jährigen Bestehen des Heimatkreises – 2009 – sollen die Heimatkreistreffen   beendet werden.

Das heißt nicht, dass damit auch das Ende des Heimatkreises gekommen ist. Er soll weiter bestehen bleiben. Auch der Drewenzbote soll – als Bindeglied –  weiter erscheinen, solange wir

a)      dazu die Kraft aufbringen und uns

b)      die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, also  gespendet  wird.

Darüber hinaus wollen wir weiter für das Gedenken unserer Alten Heimat tätig bleiben und für die Kenntlichmachung bzw. Erhaltung der ehemaligen deutschen Friedhöfe in unserem Kreis sorgen. Deshalb setzen wir  die Spendenwerbung auch dafür fort. B i t t e   h e l f e n   S i e   m i t !

 Mühlhausen ist eine geschichtsträchtiges Städtchen. Hier war Thomas Müntzer 1525 Pfarrer. Er war Leitfigur und Agitator im Deutschen Bauernkrieg. Die Schlacht bei Frankenhausen, am 15. Mai 1525, zu der Müntzer die Bauern zusammengerufen hatte, endete mit einer Niederlage der Bauern. Müntzer wurde am 27. Mai 1525 in Mühlhausen enthauptete. Diese Bauernaufstände haben Auswirkung auf unsere Heimat gehabt. Denn als der letzte Hochmeister, Albrecht von Brandenburg-Ansbach, nach Rücksprache mit Luther, 1525 im  Ordensstaat die Reformation einführte und das Herzogtum Preußen daraus machte, waren es die Zustände im Reich, die verhinderten, dass die vom Deutschmeister des Ordens betriebenen militärischen Vorhaben gegen Albrecht – von Kaiser und Papst befürwortet und unterstützt – nicht ausgeführt werden konnten. Herzog Albrecht konnte damit den Grundstein für das 1701 entstandene Königreich Preußen legen.

Ihr Stephan Freiger  

Heimatkreisvertreter

Neues aus der alten Heimat!

Ausstellung in Neumark

  

 

2006 hatte die Verwaltung der Wojwodschaft Ermland-Masuren einen Wettbewerb für Nichtregierungsorganisationen ausgeschrieben, bei dem es um den Schutz des Kulturerbes der nationalen Minderheiten ging. Die Gruppe des Bundes der Bevölkerung deutscher Volkszugehörigkeit in Neumark beteiligte sich an dem Wettbewerb, indem sie Schautafeln für eine Ausstellung anfertigte.

Auf Fotos von Michal Murawski und Wojciech Labuszewski sind Bauwerke des Löbauer Landes, z.B. Kirchen und Friedhöfe, Bahnhöfe, Schulen, Krankenhäuser und Amtsgebäude dokumentiert, erläuternder Text weist auf die gegenwärtige Nutzung .

 Landrat Stanislaw Czajka unterstützte die Ausstellung als Schirmherr.

Die Eröffnung der Ausstellung im Dezember erfreute sich großen Interesses. Zu den Gästen gehörten, neben Landrat Czajka, der Vorsitzende der deutschen Minderheit in Thorn, Heinrich Eichhorst, Helmut Kurowski, als Vertreter der deutschen sozialkulturellen Gesellschaften, Prälat  Stefan Rejewski, der Vogt der Gemeinde Neumark, Roman Prapczynski und weitere Vertreter der Stadt- und Kreisbehörden und der deutschen Minderheit. Der Vorsitzende des Bundes der Deutschen, Edmund Tessmer, führte in die Ausstellung ein.

Die örtliche Presse berichtete über die Ausstellung und lobte die Gegenüberstellung der Fotografien aus Gegenwart und Vergangenheit. Aufmerksam geworden durch das Bildmaterial, kritisierte eine Internet-Wochenzeitung den verwahrlosten Zustand der evangelischen Friedhöfe im Löbauer Land,  Grischlin ist nur ein Beispiel.  

Dokumantatien der Gruppe der Deutschen Minderheit hat soviel Widerhall gefunden, dass sie auch in weiteren Orten des Kreises gezeigt werden soll. Eine DVD über die Ausstellung ist bei Edmund Tessmer zu erhalten.

 

Polen 2006 – ein Reisebericht ! - Fortsetzung

Bericht unter Fahrt in die alte Heimat   von Ulla Linke